Der Transpoter wurde mit einer Plane abgedeckt. Foto: Feuerwehr Schalksmühle

Schalksmühle. (ots) Am Dienstagmorgen ist zwischen den Autobahnanschlussstellen Lüdenscheid-Nord und Hagen-Süd ein Lkw-Anhänger umgekippt. Er war mit mehr als 800 Puten beladen. Eine Reihe von Tieren überlebten den Unfall. Dennoch mussten alle getötet werden. Vor Ort war auch die Löschgruppe Winkeln der Freiwilligen Feuerwehr Schalksmühle. Sie war zur Amtshilfe für das Veterinäramt des Märkischen Kreises alarmiert worden. Vorab gab es nur wenig Informationen über die Einsatzlage auf Höhe des Parkplatzes Rehweg. Wie die Feuerwehr mitteilt, stellte sich die Lage beim Eintreffen der Einsatzkräfte als ernst dar.

Erst acht Stunden später alarmiert

Ein Transportfahrzeug für lebende Tiere, in diesem Fall Puten, war gegen 2 Uhr nachts verunglückt. Bedauerlicher weise wurde die Feuerwehr erst acht Stunden später alarmiert. Die freiwilligen Feuerwehrleute fanden also eine schon seit mehreren Stunden bearbeitete Einsatzlage vor. Der Einsatzleiter reagierte besonnen und im Sinne des Tierwohls. Er entschied den Transporter zu isolieren und ihn mit einem dafür zugelassenen Gas zu fluten, sodass die leidenden Tiere möglichst schonend einschlafen und geborgen werden können.

Zeitintensiv und kraftraubend

Dieses Vorgehen wurde umgesetzt. Es gingen zwei Trupps der LG Winkeln unter Umluft unabhängigem Atemschutz vor, um das Gas in den abgedichteten Anhänger laufen zu lassen. Dies erwies sich als sehr zeitintensiv und kraftraubend für die Einsatzkräfte, jedoch als schonendste Variante für die Tiere. Diese wurden anschließend in separaten Boxen aus dem verunfallten Transporter geborgen. Des weiteren unterstützte die Feuerwehr die Kräfte vor Ort bei der Stromversorgung. Abschließend säuberten die Feuerwehrleute den Anhänger grob und reinigten am Gerätehaus alle vorgenommenen Einsatzmittel gründlich.

Eigenschutz und Hygiene

In diesen für die Feuerwehr besonders schwierigen Situationen achteten die freiwilligen Kräfte besonders auf Eigenschutz und Hygiene. Einfache Mittel wie häufiges Händewaschen an der Einsatzstelle und Einweghandschuhe, sowie sofortige Isolation der kontaminierten Einsatzmittel können viel bewirken. In ihrer Mitteilung betont die Feuerwehr die außerordentlich gut gelaufene Anfahrt durch die gebildete Rettungsgasse. „Für eine auf der Autobahn nicht routinierte freiwillige Feuerwehr war die Mitarbeit der Bevölkerung Gold wert“, heißt es.

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