Plettenberg. Untereinander vernetzen, miteinander reden und nach außen, z.B. gegenüber Behörden, vereint stärker auftreten – so skizziert Ulrich Schulte die Ziele des neugegründeten Vereins ProWirtschaft Plettenberg/Herscheid. Am Montag (4. Dezember) kamen etliche interessierte Unternehmer und Führungskräfte aus der Plettenberger Wirtschaft zur Auftaktveranstaltung in den Ratssaal. Neben der Vorstellung der Ziele von ProWirtschaft hielt Dr. Michael Neumann, erfolgreicher Unternehmer und Krisenmanager, aus Bielefeld einen Vortrag mit dem Thema „Führen in schwierigem Terrain“.
Im Sommer wurde ProWirtschaft gegründet. Uwe Nahrgang (Vorsitzender Stadtmarketing Plettenberg e.V.) und Sixto Atrio hatten die Initiative ergriffen und einige Mitstreiter um sich geschart, die mit aktiver Wirtschaftsförderung die Standorte Plettenberg und Herscheid stärken möchten. Gründungsmitglieder wurden außerdem Ulrich Schulte, Kay Hömberg, Jürgen Schade, Heiko Höfner, Florian Henkenberens und Timo Schneider. Bürgermeister Ulrich Schulte übernahm den Posten des 1. Vorsitzenden. Die weiteren Vorstandämter üben aus: Uwe Nahrgang (2. Vorsitzender), Sixto Atrio (Kassierer), Kay Hömberg (Geschäftsführer) und Jürgen Schade (Schriftführer).
Gegen Einzelkämpfertum
Der Verein wolle Marketing in eigener Sache, sprich für die Unternehmen in Plettenberg und Herscheid, machen, erläuterte Ulrich Schulte bei der Auftaktveranstaltung. Darüber hinaus gebe es viel Potenzial für Synergien, dass durch mangelnde Kommunikation untereinander nicht ausgeschöpft werde. „Mit Einzelkämpfertum kommen wir nicht weiter“, betonte Schulte. „Wenn die Unternehmen mit einer Stimme z.B. gegenüber Stadt und Kreis auftreten, können sie mehr Druck aufbauen, um ihre Belange durchzusetzen.“ Letztlich gehe es darum, junge Leute hier zu halten, indem man ihnen attraktive berufliche und soziale Möglichkeiten biete.
Krise als Herausforderung und Chance begreifen

„In der Krise beweist sich der Charakter“, eröffnete Dr. Michael Neumann mit einem Zitat von Alt-Kanzler Helmut Schmidt seinen Vortrag über „Führung in schwierigem Terrain“. In seiner Funktion als Krisenmanager hat Neumann mit vielen sog. „Großen“ der nationalen und internationalen Wirtschaft zu tun. Aus seinem Erfahrungsschatz schilderte er, wie diese Unternehmen mit Krisen umgehen – manche erfolgreich, andere erfolglos. Wichtig sei es, eine Krise als Herausforderung und Chance zu begreifen. Unverzichtbar für eine Führungskraft sei Glaubwürdigkeit. Dazu gehörten klare Entscheidungen. „Es ist fatal, wenn sie Personal scheibchenweise abbauen und im Ungewissen lassen.“ Nur zusammen mit den Mitarbeitern und dem Glauben an eine gemeinsame Zukunft könne ein Unternehmen gestärkt aus einer Krise hervorgehen. Einen Rat gab Neumann den Plettenberger und Herscheider Unternehmern: „Erfahrungsaustausch ist wichtig. Wie sind andere mit einer Krise umgegangen?“ Dafür sei ein Verein wie ProWirtschaft ein geeignetes Forum.
Der Beifall bewies Michael Neumann, der sich selbst als Gelegenheitsreferent bezeichnet, dass er die Unternehmer im Ratssaal mit seinem Vortrag gefesselt hatte. „Er hat es auf den Punkt getroffen“, bestätigte ein Zuhörer.
ProWirtschaft-Unternehmerfrühstück im Rathaus
Informative und praxisnahe Vortragsveranstaltungen wie diese sollen auch in Zukunft zum Angebot von ProWirtschaft für seine Mitglieder gehören. Regelmäßig sollen zudem Unternehmerfrühstücke veranstaltet werden. Das erste findet am 10. Januar um 8 Uhr in der Rathaus-Cafeteria statt. Gastgeberin ist dann die Stadt Plettenberg. „Wir werden ihnen einige Mitarbeiter der Stadtverwaltung vorstellen, mit denen sie oft zu tun haben, die sie aber vermutlich nur vom Telefon her kennen“, kündigte Ulrich Schulte an. Auch zu dieser Veranstaltung sind alle Unternehmer, Freiberufler und Unternehmen, die in Plettenberg oder Herscheid ansässig oder tätig sind, eingeladen.
Ankündigung: Auftaktveranstaltung des Vereins ProWirtschaft