Plettenberg (ots) Noch bis in die Nacht hinein waren Einheiten der Plettenberger Feuerwehr im Einsatz um die Folgeschäden des schweren Unwetters, das am späten Donnerstagnachmittag (7. Juni) über Plettenberg hinweg zog, zu beseitigen.
Die zahlreichen Notrufe gingen zunächst in der Rettungsleitstelle des Märkischen Kreises in Lüdenscheid ein. Diese wurden dann direkt zur weiteren Bearbeitung in den Meldekopf der Feuer- und Rettungswache Plettenberg weitergeleitet. „Wir haben die Einsätze natürlich zunächst priorisiert und dann entsprechend Rettungskräfte losgeschickt“, berichtet Wehrleiter Markus Bauckhage, der die Gesamteinsatzleitung innehatte.
Kellerräume vollgelaufen
Am schlimmsten betroffen war das untere Lennetal mit den Ortsteilen Eiringhausen, Eschen und Böddinghausen. Unzählige Kellerräume standen teilweise bis zur Kellerdecke unter Wasser. In Oesterau war vom dortigen Kinderheim ein Blitzeinschlag gemeldet worden. Vor Ort stellten die Einsatzkräfte fest, dass ein großer Baum von einem Blitz getroffen worden und auf einen Hühnerstall gefallen war.
Deckenkonstruktion im alten Hallenbad eingestürzt
Auch die Meldungen von Dacheinstürzen klangen zunächst dramatisch. In einem Supermarkt an der Bahnhofstraße waren durch einen Wassereinbruch Deckenplatten in den Verkaufsraum gestürzt, hatten zum Glück aber niemanden verletzt.
Das Vordach des Vereinsheims Elfer am Sportplatz in Böddinghausen stürzte ein. Hier sicherte die Feuerwehr die Einsatzstelle.

Große Schäden gab es im alten Hallenbad in Böddinghausen. Hier drang Wasser durch die Deckenkonstruktion in die Räume der DLRG und des Schwimmvereins ein. Teilweise sind komplette Deckenkonstruktionen über zwei Geschosse eingestürzt.
In einer Tankstelle in Ohle drang Wasser in den Verkaufsraum ein, da das Dach die Wassermassen nicht aufnehmen konnte.
Auf dem Untergraben der Lenne wurde eine Gewässerverunreinigung durch eine ölhaltige Substanz festgestellt. Nachdem durch die Feuerwehr Ölsperren errichtet worden waren, gelang es gemeinsam mit der unteren Wasserbehörde den Einlauf der Substanz in die Lenne zu verhindern. Die Ursache konnte nicht ermittelt werden.
Verletzter in Böddinghausen
Eine verletzte Zivilperson gab es in Böddinghausen. Hier war eine ältere Person beim entfernen von Wasser aus Kellerräumen in einem Mehrfamilienhaus schwer gestürzt. Die First Responder der Einheit Selscheid, die sich in unmittelbarer Nähe befanden, leisteten bis zum Eintreffen von Rettungswagen und Notarzt Erste Hilfe. Der Verletzte wurde mit dem Verdacht auf Schädelverletzungen nach notärztlicher Versorgung ins Plettenberger Krankenhaus eingeliefert.
Auch das Elsetal war wieder einmal vom Unwetter betroffen. So mussten größere Mengen Wasser aus einem Industriebetrieb in Mühlhoff abgepumpt werden. Zudem waren Bäume in diesem Bereich aufgrund des aufkommenden Gewittersturmes umgestürzt und Straßen überflutet.
Mehr als 70 Feuerwehreinsätze
„Insgesamt hatten wir mehr als 70 Feuerwehreinsätze durch das Unwetter abzuarbeiten“, fasst ein Feuerwehrsprecher zusammen. „Es gab natürlich auch einige Bagatelleinsätze, wo die Feuerwehr aufgrund geringer Mengen Wasser nicht tätig werden musste. Trotzdem wurde jede Einsatzstelle, zum Teil auch durch Vorsichtung von kleineren Einsatzfahrzeugen angefahren, um allen Hilfeersuchen nachzugehen.“