Katrin Rosentreter ist Wildkatzen-Botschafterin des BUND. Sie lädt für Samstag, 8. August, zum "Tag der Wildkatze" im Heed ein. Foto: Rüdiger Kahlke

Meinerzhagen. „Für die möchte ich was machen.“ Das war Katrin Rosentreters Motivation, sich für Wildkatzen einzusetzen. Die Meinerzhagenerin, der derzeit ihr Referendariat als Lehrerin für die Sekundarstufe II macht, ist Wildkatzen-Botschafterin des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND). Nach dem Studium hatte sie ein halbes Jahr Zeit bis zum Beginn der Ausbildung, wollte sich irgendwo engagieren. Die Wahl fiel auf den BUND, speziell des Wildkatzen-Projekt.

Ausbildung als Wildkatzen-Botschafterin beim BUND

Vorkommen und mögliche Vernetzung der Biotope für Wildkatzen hat der BUND in Karten erfasst. Grafik: BUND
Vorkommen und mögliche Vernetzung der Biotope für Wildkatzen hat der BUND in Karten erfasst.
Grafik: BUND

Für Katrin Rosentreter war zudem der Bezug zu ihrer Staatsarbeit ein Aspekt. Sie hatte Populationen von Feuersalamandern erforscht. Die gleiche Vorgehensweise setzen Forscher ein, um die Populationen und dier Verbreitung von Wildkatzen zu untersuchen. „Die Methodik war genau mein Ding“, sagt die Pädagogin, die Biologie und Mathematik unterrichtet. Als sie beim BUND auf ein Angebot stieß, bei dem Wildkatzen-Botschafter ausgebildet wurden, war sie dabei. An zwei Tagen gab es in der Wahner Heide bei Köln kompakt Informationen über die europäische Wildkatze und deren Lebensgewohnheiten.

Waldbewohner steht unter Naturschutz

„Früher war die Wildkatze, die allerdings nicht der Vorfahre unserer Hauskatze ist, häufig“, erläutert Katrin Rosentreter. Durch die Zersiedlung der Landschaft und Monokulturen seien die Vorkommen fast ausgerottet gewesen. Zudem gab es ein „Hassbild“. Wildkatzen heftete der Makel an: „Die fressen unsere Kinder“. Gemeint waren natürlich die Tierkinder: Vögel, kleine Säugetiere. Inzwischen stehen die Katzen, die größer als Hauskatzen sind, unter Naturschutz, so Katrin Rosentreter: „Sie dürfen nicht bejagt werden.“ Allerdings müssen Jäger sie auch nicht hegen und für deren Lebensbedingungen sorgen.

Bundesweites Projekt

Das machen die Naturschützer und Wildkatzen-Botschafter des BUND. „Die Europäische Wildkatze hat durch den BUND in Deutschland diplomatische Vertreter bekommen“,  freut sich Andrea Andersen vom BUND-Projekt „Wildkatzensprung“, das im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt gefördert wird.

Auf einer Karte hat der BUND die Vorkommen der Wildkatzen vermerkt. In unserer Region sind noch keine Tiere nachgewiesen, im Rothaargebirge schon. „Wir haben vom Prinzip her schon die richtigen Wälder für Wildkatzen“, sagt Katrin Rosentreter. Auch mögliche Wanderwege gebe es. Die Vernetzung zwischen den Biotopen sei aber noch nicht optimal.

Hoffen auf Fördermittel

Die Meinerzhagenerin hofft, dass es 2016 wieder Mittel des Bundesamtes für Naturschutz gibt. Dann sollen auch hier Lockstöcke aufgestellt werden, um zu sehen, ob die Wildkatzen auch das westliche Sauerland als Revier für sich entdeckt haben. Lockstöcke werden mit Baldrian besprüht, das die Wildkatzen über große Entfernungen riechen. Der Duft lockt sie an die Stöcke mit aufgerauter Oberfläche. Wenn sie sich an die Lockstöcke kuscheln, bleiben Haare hängen.

Die werden dann gesammelt und vom Senckenberg-Institut in Frankfurt genetisch untersucht. „So kann man bestimmen, um welche Population es sich handelt und wie die Tiere sich verbreiten.“, erklärt die Biologin.

„Tag der Wildkatze“ im Heed

Spiele, Glücksrad und viele Informationen gibt es beim "Tag der Wildkatze" imHeed. Foto: BUND
Spiele, Glücksrad und viele Informationen gibt es beim „Tag der Wildkatze“ imHeed.
Foto: BUND

Für die Wildkatzen und damit für intakte Natur will sie gemeinsam mit dem BUND werben. Am Samstag, 8. August, gibt es dazu am umweltpädagogischen Zentrum in Meinerzhagen, Heed, einen „Tag der Wildkatze“. Spiel und Spaß für Kinder stehen im Vordergrund, aber auch ältere Semester sind willkommen“, betont Katrin Rosentreter.

Balancieren wie Wildkatzen können die Besucher auf einer

Kinder können sich wie Katzen schminken lassen. Foto:  Matthias Köhler / BUND
Kinder können sich wie Katzen schminken lassen.
Foto: Matthias Köhler / BUND

Slackline. Kurzfilme zeigen, wie Wildkatzen leben. Dazu gibt es Informationen, Spiele mit Kindern. Die können sich als Wildkatze schminken lassen oder versuchen Gerüche wie eine Wildkatze er zu erkennen. Zur Stärkung gibt es Maikolben oder Gemüsespieße vom Grill. Der BUND und der Weltladen Meinerzhagen sind mit Ständen vertreten. Kurz: „Ein Fest für alle Altersgruppen“, betont Katrin Rosentreter.

Letzte Wildnis in Deutschland

Ihre Intention ist klar. „Was der Wildkatze gut tut, tut auch anderen Wildtieren gut.“ Für die Meinerzhagenerin sind „das faszinierende Tiere. Scheu und verborgen leben sie in unseren Wäldern. Sie stehen für die letzte Wildnis in Deutschland. Das hat mich sofort überzeugt, mich als Wildkatzenbotschafter für ihren Schutz einzusetzen“, sagt sie.

Mehr Infos: www.bund.net/themen_und_projekte/rettungsnetz_wildkatze

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