Plettenberg. Erst Podiumsdiskussion auf Initiative der Seniorenvertretung, dann Gesprächsrunden mit Jugendlichen beim Jugendforum. Im Jugendzentrum Alte Feuerwache stellten sich am Mittwoch (13. September) die Kandidaten des Wahlkreises Märkischer Kreis II für die Bundestagswahl am 24. September ganz unterschiedlichen Zielgruppen. Kamen die Jugendlichen mit der gewählten Veranstaltungsform des Speed Datings gut zurecht, so hätte die Gesprächszeit für die Senioren offenbar gar nicht lang genug sein können.

Christel Voßbeck-Kayser (CDU), Dagmar Freitag (SPD), John Haberle (Bündnis ’90/Die Grünen), Christian Kißler (Die Linke) und Carlo Cronenberg aus Arnsberg (FDP, er vertrat den kurzfristig verhinderten Wahlkreiskandidaten Michael Schulte) nahmen vor zahlreichen älteren Bürgerinnen und Bürgern Stellung vor allem zu den Themenbereichen Gesundheitsversorgung in ländlichen Regionen und Altersarmut.

Die Plettenberger Seniorenvertretung hatte im Vorfeld zu Themenvorschlägen und Fragen an die Politiker/innen aufgerufen. Interesse bestand demnach auch an den Lösungsvorschlägen der Politiker bzw. derer Parteien zum Öffentlichen Personennahverkehr und für bezahlbaren, barrierefreien Wohnraum. Die zur Verfügung stehenden 90 Minuten ließen aber die Behandlung aller dieser Themen nicht zu, vieles konnte nur angerissen werden. Bernhard Schlütter, der die Podiumsdiskussion moderierte appellierte daher an die Anwesenden, weiterhin alle zur Verfügung stehenden Medien zur Information zu nutzen und ihr Wahlrecht zu nutzen.
Gespräche im Fünf-Minuten-Takt

Für das sich an die Podiumsdiskussion anschließende Jugendforum zur Bundestagswahl stießen Michael Schulte (FDP) und der parteilose Bürgerkandidat Konrad Maier zur vorherigen Runde. Im Fünf-Minuten-Takt rotierten die Politiker/innen, trafen an den Stehtischen vor allem die Schüler/innen der Jahrgangsstufe 10 der Geschwister-Scholl-Realschule. Die hatten sich im Unterricht vorbereitet. Innere Sicherheit, Soziale Gerechtigkeit und Steuern/Rente waren ihnen als Themenbereiche wichtig. Nach anfänglicher Befangenheit tauten die Jugendlichen bald auf und es kamen intensive Gespräche mit den Kandidatinnen und Kandidaten in Gang.
„Die meisten der Jugendlichen hier, dürfen zwar diesmal noch nicht wählen, aber der unmittelbare Kontakt zur Politik soll ihr Interesse verstärken“, findet Lehrerin Kerstin Fischer. Dazu wird sicher auch die Klassenfahrt ab dem 25. September nach Berlin beitragen, wo die Realschüler/innen erneut Dagmar Freitag treffen werden. „Mal schauen, wie dann die Stimmung sein wird“, ist Kerstin Fischer auch deswegen gespannt auf den Wahlausgang am 24. September.