Die SPD-Fraktion besuchte das Wasserwerk Siesel. Foto: SPD

Plettenberg. Die Stadtwerke bieten ihren Kunden vor Ort als kommunaler Dienstleister eine gute Infrastruktur und einen guten Service bei der Versorgung mit Wasser, Gas und Strom. Verbesserungspotenzial gibt es beim Zusammenwirken der städtischen Tochtergesellschaften. Diese Botschaft übermittelte Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Uwe Allmann der SPD-Ratsfraktion bei ihrem Ortstermin im Wasserwerk Siesel. Der „Konzern Stadt“ müsse gelebt werden, betonte auch SPD-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Schrader, seit vielen Jahren Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Plettenberg GmbH.

Trinkwasserbrunnen in der Stadt

SPD-Ratsfrau Martina Reinhold hatte im Planungs- und Umweltausschuss die Errichtung von Trinkwasserbrunnen in der Innenstadt und in Eiringhausen beantragt und dieser Antrag wurde einstimmig angenommen. „Wenn die Kosten durch die Verwaltung ermittelt worden sind, werde ich mit Uwe Allmann über eine eventuelle Kostenbeteiligung sprechen“, kündigte Wolfgang Schrader an. Ferner sollte das Wasser durch die Stadtwerke kostenlos geliefert werden. Ein erstes Gespräch in dieser Angelegenheit hat bereits stattgefunden. „Dieses sollte ein Beispiel für einen gelebten Konzern Stadt sein“, so Schrader.

Hervorragendes Trinkwasser

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Im Wasserwerk Siesel schauten sich die Sozialdemokraten an, wo und wie das Trinkwasser gewonnen und wie es im Stadtgebiet verteilt wird. „Wir haben anerkanntermaßen hervorragendes Trinkwasser hier in Plettenberg. Aber ist die Versorgung angesichts voraussichtlicher weiterer trockender Sommer auch in Zukunft gesichert?“ Diese Frage bejahten Dr. Uwe Allmann und Stadtwerkemitarbeiter Jürgen Denker. „Die Versorgungssicherheit ist gegeben“, so Denker.

Darüber hinaus berichtete er, dass eine Nitratbelastung des Grundwassers durch landwirtschaftliche Gülledüngung, die anderenorts Sorge bereitet, hier nicht existiere. Die Lenne, aus deren Grundwasser und Uferfiltrat die Stadtwerke das Trinkwasser hauptsächlich gewinnt, sei in ihrem Verlauf bis Plettenberg kaum mit Fremdstoffen belastet, fasste Denker den jüngsten Prüfbericht vom Hygiene-Institut des Ruhrgebiets zusammen. Das Gleiche gelte für das Wasser aus der Versetalsperre, mit dem ein Teil des Stadtgebiets versorgt wird.

Gutes Miteinander

Die gesetzlichen Ansprüche an die Trinkwasserqualität werden immer höher. „Diese Anforderungen umzusetzen, möglichst ohne Preiserhöhung für unsere Kunden, bringt uns an die Grenzen unserer Effizienz“, stellte Dr. Uwe Allmann fest. Eine Besonderheit in Plettenberg ist, dass es neun private Wassergenossenschaften gibt. „Mit einigen sind wir im Gespräch, weil sie an uns abgeben möchten bzw. müssen“, berichtete Allmann. Den privaten Zusammenschlüssen gehen die Ehrenamtlichen aus. Oder die immer höhere Messlatte für die Trinkwasserqualität übersteigt ihre Möglichkeiten. Allmann betonte: „Wir streben keine feindlichen Übernahmen an, sondern ein Miteinander.“

Dieses Miteinander wünscht sich der Stadtwerke-Chef verstärkt auch für die Dienstleistungen in der Stadt. „Die Kernleistungen in der Stadt müssen zusammenrücken“, meint er und nennt als Beispiel die Abrechnung von Trink- und Abwasser. Die eine wird von den Stadtwerken erstellt, die andere von der Stadtverwaltung. Überschneidungen gibt es auch mit dem Baubetriebshof, ebenso wie zwischen AquaMagis und Plettenberger KulTour GmbH. „Wir sind da auf einem guten Weg“, sagte Allmann.

„Es ist für uns unumstritten, dass Stadtverwaltung und städtische Tochtergesellschaften als eine Einheit funktionieren sollen“, stellt Wolfgang Schrader die Position der SPD dar. Das Idealbild vom „Konzern Stadt“ sei politischer Konsens.

Stadtwerke müssen größer werden

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Auf die Erfüllung seines Traums von größeren Stadtwerken muss Wolfgang Schrader allerdings noch warten. Die Fusionsverhandlungen zwischen Plettenberg und Werdohl über „Stadtwerke an der Lenne“ sind erst einmal beendet worden. „Das Thema ist sehr komplex. Das war jetzt nicht zu verwirklichen“, so Schrader, der nach wie vor der Überzeugung ist, dass die Zukunft der Stadtwerke nur durch eine Vergrößerung gesichert werden kann. „Wir brauchen eine Größenordnung von 40.000 Kunden. Nur dann können wir als Kommune selbst die Regie behalten und Herr im eigenen Haus bleiben.“ Schrader hob hervor, dass die Stadtwerke nicht nur als Versorger, sondern auch als Dienstleister, Sponsor und Arbeitgeber wichtig für die Stadt sind.

Riesiges Projekt Gasumstellung

Dr. Uwe Allmann wies abschließend darauf hin, dass ein riesiges Infrastrukturprojekt bevorstehe: die Umstellung von L-Gas auf H-Gas in den Jahren 2021 bis 2023. Letztlich müssten binnen drei Tagen rund 10.000 Gaszähler bei den Kunden umgestellt werden. Etwa drei Millionen Euro werden dafür in Plettenberg investiert. „Den Kunden entstehen in der Regel keine Kosten“, kündigte Allmann an.

Quelle: SPD Plettenberg

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