Lüdenscheid. „Rote Rosen, rote Lippen, roter Wein“ – als Brunhilde Bohlmann stimmgewaltig an René Carol erinnerte, sang das Publikum im Saal der Stadtbücherei gut gelaunt mit. Da staunte Schutzpatron Medardus. Singen in Lüdenscheid? Das geht doch eigentlich nur mit Bier.
Es geht eben auch anders. Die Revue „Da staunt Medardus – 750 Jahre Lüdenscheid“ brachte am Dienstagabend das Premierenpublikum so richtig in Stimmung. Die unterhaltsame Zeitreise mit Musik, Geschichte und Geschichten, Literatur, Bildern und Fotos entpuppte sich als Stück mit Überraschungseffekten. Wer weiß denn heute noch, dass Schlagerstar René Carol, der in den 1950er Jahren die Massen zur Verzückung brachte, seine letzte Ruhestätte in Lüdenscheid gefunden hat?
Inspirierender Abend in der Bücherei

Das und mehr haben der Geschichts- und Heimatverein (GHV) Lüdenscheid zusammen mit der Musikschule und ihrem Förderverein, der Stadtbücherei, den Freunden der Stadtbücherei und den Kunstfreunden Lüdenscheid zu einem kurzweiligen und inspirierenden Abend zusammengefügt. Daraus wurden zwei unterhaltsame Stunden, die sich ganz dem 750. Stadtjubiläum widmeten.
Rund 18 Monate an Vorbereitung haben der GHV und seine Kooperationspartner in das Programm gesteckt. Es hat sich gelohnt. Das Publikum ging gern mit auf diese Zeitreise und sparte nicht mit Applaus.
Zeitgenössische Texte und Musik
30-jähriger Krieg, die zwei Weltkriege, Stadtbrände und Hungersnot im Steckrübenwinter, die Industrialisierung, die den Arbeiterfamilien heute kaum vorstellbare Härten abverlangte – all das wurde auf zwei Leinwänden mit Bildern illustriert. Dazu kamen zeitgenössische Texte, vorgetragen von Norbert Adam, Katja Fernholz-Bernecker, Arnd Fiedler, Rolf Kürby, Dagmar Plümer und Bernd Sondermann. Das Ensemble für Alte Musik, Dagmar Fernholz-Bernecker (Laute) Andrea Ertz (Klavier), Marion Fritsche (Akkordeon) präsentierte Musik, die für vergangene Epochen charakteristisch war.

Stimmgewaltiger Florian Conze
Stimmgewaltig zeigte sich der Lüdenscheider Sänger Florian Conze mit „Wie Todesahnung – O du mein holder Abendstern“ aus Richard Wagners Oper „Tannhäuser“. Dass er auch die leichte Muse beherrscht, bewies er mit dem 1950er-Jahre-Hit „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“ und mit Abbas „Money, Money“. Cathy Strehmel präsentierte sich mit „Adios Nonino“ von Astor Piazzolla als kommender Star am Posaunenhimmel.
Eine weitere Vorstellung war am Donnerstag 8. November zu sehen. Die dritte Vorstellung am 13. November ist ebenso ausgebucht wie die vorausgegangenen Veranstaltungen.
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