Plettenberg. (ots) – Update 14.50 Uhr – Am heutigen Montag, 20. Januar, um 10.19 Uhr wurden Feuerwehr und Polizei über mehrere Verletzte in der Geschwister-Scholl-Realschule informiert. Kurz zuvor soll eine Person im Gebäude Pfefferspray versprüht haben. Tatverdächtig ist ein 15-jähriger Schüler.
Nach bisherigem Stand waren 57 Schülerinnen und Schüler im Alter von 13 bis 15 Jahren vom Vorfall betroffen. Sie klagten über Augen- und Atemwegsreizungen. Hiervon mussten sechs Personen mit einem Rettungswagen vorsorglich zur weiteren Untersuchung in ein Krankenhaus transportiert werden.
Entsprechend eines Konzeptes des Märkischen Kreises wurden mit dem Alarmierungsstichwort „Massenanfall von Verletzten“ neben den Kräften der Plettenberger Feuerwehr, auch Kräfte aus dem Rettungsdienst des Kreises sowie zusätzlich entsprechend hierfür ausgestattete Einheiten der Hilfsorganisationen und der diensthabende leitende Notarzt des Südkreises alarmiert.
Besonnenes Handeln von Lehrern und Schulleitung
Bei Eintreffen der Feuerwehr hatten die Lehrkräfte der Schule die betroffenen Kinder bereits in einen sicheren Bereich in die Schulmensa geführt. Diesem Umstand war es zu verdanken, dass binnen kurzer Zeit die Schüler durch die Rettungskräfte registriert und rettungsdienstlich gesichtet werden konnten.
Des Weiteren wurde der Schulbetrieb der nicht betroffenen Schulbereiche aufrechterhalten, um keine Panik zu verbreiten. Die Schulklassen wurden zwischenzeitlich per Lautsprecherdurchsagen über die Vorgänge in und um die Schule informiert und gebeten, zunächst in den Klassen zu verbleiben.
Zwar waren 57 Schüler im Alter zwischen 10 und 13 Jahren mit dem Reizgas in Kontakt gekommen, dennoch wurden nur sechs Schüler vorsorglich zur genaueren Diagnostik per Rettungswagen in Krankenhäuser gebracht. Die verbliebenen 52 Schüler konnten nach Rücksprache mit leitendem Notarzt sowie dem ärztlichen Leiter Rettungsdienst nach entsprechender Untersuchung an die Lehrer und wenig später an deren durch die Schulleitung informierte Eltern übergeben werden.

Am Großeinsatz im Schulzentrum Böddinghausen waren neben Polizei und Feuerwehr auch Kräfte des DRK Plettenberg beteiligt. Für den ggf. notwendigen Transport von vielen Verletzten war auch ein Bus der MVG nach Böddinghausen beordert worden.
Die Feuerwehr Plettenberg war mit den Kräften der Feuer- und Rettungswache sowie dem Einheiten Oestertal und Holthausen ausgerückt. Letztere gehören zum Konzept „Massenanfall von Verletzten“ des Märkischen Kreises und bringen einen in Holthausen stationierten Gerätewagen zur Einsatzstelle, um per darauf mitgeführtem medizinischen Equipment den Rettungsdienst zu unterstützen.
15-Jähriger als Verdächtiger ermittelt
Nach bisherigem Stand der Ermittlungen soll ein 15-jähriger Schüler Pfefferspray versprüht haben. Das Tatwerkzeug wurde aufgefunden und sichergestellt. Die Hintergründe zur Motivlage sind noch nicht abschließend geklärt. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.
Zeugenhinweise nimmt die Wache Plettenberg unter Tel. 02391/9199-0 entgegen.