Der Kehlkopf ist vielen Belastungen ausgesetzt. Zu den Hauptrisikofaktoren des Kehlkopfkrebses zählen dabei langjähriges Rauchen und regelmäßiger, starker Alkoholkonsum. Die Behandlung hängt entscheidend davon ab, wie weit der Tumor fortgeschritten ist. Befindet sich der Krebs in einem frühen Stadium, sind mikro-invasive Techniken sehr gut möglich. „Wir können mit einem stark fokussierten Laserstrahl Tumoren überaus schonend, präzise und berührungsfrei entfernen“, sagt Dr. Benedikt Knof, HNO-Direktor an den Märkischen Kliniken
Mit diesem Verfahren lässt sich Kehlkopfkrebs in vielen Fällen effektiv behandeln, ohne dass die gesunde Rachen- und Kehlkopfstruktur in Mitleidenschaft gezogen wird. Auch entfällt eine lange Verweildauer im Klinikum. Der Patient kann nach nur wenigen Tagen wieder entlassen werden. Das Schöne dabei: Damit ist in den meisten Fällen die Therapie bereits abgeschlossen.
Wochenlange Heiserkeit erstes Alarmzeichen für Kehlkopfkrebs
Ein erstes, typisches Alarmzeichen, das auf einen möglichen Kehlkopfkrebs hinweist, ist eine Heiserkeit, die sich gleich über mehrere Wochen erstreckt. Dazu können im späteren Verlauf Schluckstörungen und auch Halsschmerzen hinzukommen.
„Wer sich nun mit einer Heiserkeit von mehr als drei Wochen herumplagt“, rät Klinikchef Knof, „sollte umgehend einen Arzt aufsuchen – optimal wäre ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Denn nur ein HNO kann sich die Region des Kehlkopfes genau darstellen.“
Wie stellen HNO-Ärzte den Befund denn heutzutage dar? Dazu Dr. Knof: „Uns stehen sehr feine Optiken zur Verfügung, mit denen wir den Kehlkopf abbilden können. Dabei muss der Patient nicht in Narkose gelegt werden. Sollte dort nun ein suspekter Befund auftreten, raten wir unseren Patienten zu einer Spiegelung der Luft- und Speisewege, bei der lediglich eine kleine Narkose notwendig ist.“
Unter mikroskopischer Sicht entnimmt der Facharzt dann eine Probe. Ist diese Probe positiv, zeigt also einen Tumor, wird in der HNO-Klinik umgehend über eine effiziente Therapie nachgedacht. Grundsätzlich sind alle bösartigen Tumoren durch die Tumortherapie, die mit der Chemo-, Radio- und Immuntherapie sowie der Chirurgie gleich vier Säulen beinhaltet, heilbar. Beim Kehlkopfkrebs spielt dabei die Chirurgie die bedeutsamste Rolle.
Wichtige Nachsorge sollte zwischen Facharzt und Klinik stattfinden
HNO-Klinikdirektor Dr. Benedikt Knof warnt davor, es mit der Tumor-Nachsorge nicht so genau zu nehmen: „Sie ist ungemein wichtig und sollte in den ersten beiden Jahren alternierend zwischen dem niedergelassenen Facharzt und der Klinik stattfinden. Die Lebenserwartung ist bei den kleinen Kehlkopf-Karzinomen nahezu nicht eingeschränkt.“
Kehlkopfkarzinome gehören zu den sogenannten Kopf-Hals-Tumoren. Diese Kopf-Hals-Tumoren machen mittlerweile fünf Prozent aller Krebserkrankungen aus. Damit sind sie die sechsthäufigste Krebsart weltweit. Wenig überraschend: Raucher sind wesentlich häufiger von einem Kopf-Hals-Tumor betroffen als Nichtraucher. 85 Prozent dieser Tumoren sind mit Rauchen verbunden.