Birgit Ebbert
Birgit Ebbert, hier bei einer Lesung im "Theater an der Volme", hat einen neuen Krimi geschrieben.

Hagen. Geschichten aus der Heimatstadt, der heimischen Region, sind in. Lokalkolorit gab es am Donnerstag (5.11.2015) im Theater an der Volme als Krimi. Nicht inszeniert, gelesen von Autorin Birgit Ebbert. Sie stellte ihren ersten Hagener Weihnachtskrimi vor: „Schneewalzer“.

Krimi-Lesung im Theater an der Volme

Bevor die Autorin – seit 18 Jahren Hagenerin – ihre Lesung begann, plauderte sie für ihr Publikum ein wenig aus dem Nähkästchen. Dass es einen Hagen-Krimi gibt, habe mit ihrem Verlag zu tun. Lokale Krimis gehen gut. Kaum eine Stadt, aus der es keinen Krimi gibt. „Hagen haben wir noch nicht“, sagten die Verantwortlichen im Gmeiner Verlag. Also machte sich Birgit Ebbert ans Werk, schaute aus ihrem Fenster am Ebert-Platz, sah auf den Weihnachtsmarkt, entdeckte die Weihnachtsmarktbuden und -wagen. Und dachte, da ließe sich etwas verstecken.

Wo ist Hanna? lautet die zentrale Frage in „Schneewalzer“. Hanna ist elf, eine talentierte Geigenspielerin mit einem Ekelpaket als Vater und spurlos verschwunden. Wie sich ihre Freundinnen, eine Buchhändlerin, Kommissar Gerd Neubert und die ruhrig grantelnde Frau Grünmantel auf die Suche machen, trug die Wahlhagenerin ihrem Auditorium lebhaft vor. In Auszügen. Bis Seite 90.

Olympiasieg mit Silvia-Sommerlath-Kollege

„Den Rest kann ich leider nicht lesen, denn ab Seite 91 fängt die Auflösung an“, endete Birgit Ebbert ihre Krimi-Einblicke. Doch „ohne eine Geschichte mit Ende“ wollte die promovierte Erziehungswissenschaftlerin ihre Zuhörerinnen und Zuhörer nicht zum geselligen Teil des Abends entlassen.

Sie bescherte aus ihrem Buch „Unvergessene Sportidole“ Fiktion und Fakten rund um Ukrike Meyfarths olympische Goldmedaille 1972. Die Geschichte endet damit, dass ein Kollege der damaligen Olympia-Hostess Silvia Renate Sommerlath der erfolgreichen Hochspringerin in heimlicher Verehrung einen riesigen Strauß gelber Rosen überreicht.

Ebbert verwob Realität und Fiktion recht treffend. Offensichtlich konnte sich Ulrike Meyfarth, die heute Nasse-Meyfarth heißt, an fast alles aus der Geschichte erinnern. Hatte aber eine Frage, verriet Autorin Ebbert aus einem Schriftwechsel mit der Olympiasiegerin: „Wo waren denn die gelben Rosen?“

Aus Realität und Fiktion Geschichten machen, die den Leserinnen und Lesern Informationen mitgeben, das gehört zu den Zielen der Hagener Vielschreiberin. Besonderen Beleg für dieses Anliegen liefert ihr Buch „Wer mordet schon im Ruhrgebiet“. Untertitel: Elf Krimis und 125 Freizeittipps.

Erfolgsrezept: Lokalkolorit-Geschichten

Dass Hagen ein gutes Pflaster für Krimis ist, hat das Theater an der Volme mit der Krimi-Komödie „Das Gasthaus an der Volme“ bewiesen. „Daran war ich nicht beteiligt“, stellt Birgit Ebbert im Tach! Hagen-Gespräch fest. Stimmt nicht so ganz, verrät Theater-Chefin Indra Janorschke über ihren Krimis schreibenden und Theaterpremieren fotografierenden Stammgast. Die Idee zum Gasthaus an der Volme entstand, erinnert sie sich, als sie zusammen mit ihrem Gatten Dario Weberg und mit Birgit Ebbert und Stefan Schroeder bei Autorin Marlies Ferber zum Frühstück zu Gast waren.

Der Rest des heiteren Brainstormings ist bekannt. Schroeder schrieb das Stück mit viel Lokalkolorit. Es ist aktuell auf Wochen ausverkauft. Und: Eine Fortsetzung des Erfolgsrezepts ist in Arbeit. Premiere soll im kommenden September sein.

Die Wartezeit bis dahin lässt sich mit Lektüre verkürzen. Zum Beispiel mit Birgit Ebberts „Schneewalzer“. Ganz so schnell ist man da nämlich nicht durch. Es hat immerhin über 300 Seiten.

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