Märkischer Kreis. Was über 1.700 Unternehmen in Nordrhein-Westfalen bereits durchlaufen haben, soll nun auch im Märkischen Kreis umgesetzt werden: Noch in diesem Jahr soll ein ÖKOPROFIT-Projekt starten. Zehn bis 15 Unternehmen können sich gemeinsam auf die Suche nach Möglichkeiten machen, durch Umweltmaßnahmen ihre Kosten zu senken. „Wir setzen als Märkischer Kreis nicht nur selbst Akzente beim Klimaschutz“, so Landrat Thomas Gemke. „Gemeinsam mit allen Projektpartnern wollen wir auch Unternehmen dabei unterstützen, ressourceneffizient zu wirtschaften und gleichzeitig ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und zu verbessern.“
Eindruksvolle Beispiele für Erfolg
Die Partner des ÖKOPROFIT-Projektes sind neben dem Märkischen Kreis die Gesellschaft zur Wirtschafts- und Strukturförderung im Märkischen Kreis mbH (GWS), die Gemeinde Schalksmühle und die Städte Halver, Hemer, Iserlohn und Lüdenscheid.
Diese hatten am Montag, 31. August, gemeinsam zu einer Informationsveranstaltung in das Kunststoff-Institut in Lüdenscheid eingeladen. An eindrucksvollen Beispielen erläuterte Dorothee Meier, Projektleiterin bei der für ÖKOPROFIT-Projekte renommierten B.A.U.M. Consult GmbH, die Inhalte von ÖKOPROFIT. So konnten elf Betriebe in einem vergleichbaren Projekt in Hemer und Iserlohn in den Jahren 2013 und 2014 allein jährlich ca. 93.000 Euro einsparen – ohne jede Investition. „Die größten Einsparpotentiale finden wir normalerweise im Energiebereich“, so Meier. Themen von ÖKOPROFIT sind unter anderem Beschaffung, Entsorgung, Lagerung und Transport von Gefahrstoffen, Arbeitsschutz und Rechtssicherheit. Auch eine Optimierung des Fuhrparks oder des Fahrverhaltens durch ein Sprit-Spar-Fahrtraining könnte im Fokus stehen.
Betriebe aus allen Branchen können mitmachen
Zur Teilnahme berechtigt sind bei ÖKOPROFIT Betriebe aus allen Branchen. „Besonders spannend ist es, wenn neben produzierenden Unternehmen und Handwerksbetrieben auch eine Einrichtung der Kommune teilnimmt“, so Meier. Je unterschiedlicher die Teilnehmer sind, umso intensiver wird der Erfahrungsaustausch in den gemeinsamen Workshops.
Von einer erfolgreichen Teilnahme an ÖKOPROFIT berichtete Frank Stöhr, Betriebsleiter der Schlüter-Systems KG aus Iserlohn. Durch die Beseitigung von Druckluftleckagen konnte das Unternehmen den jährlichen Stromverbrauch um etwa 80.000 kWh reduzieren. „Durch diese relativ einfache Maßnahme sparen wir ca. 12.000 Euro Kosten pro Jahr. Und das, ohne eine Investition tätigen zu müssen“, erläuterte Stöhr.
Innovationstempo steigern
Zusätzliche Informationen lieferte Frederik Pöschel, Projektkoordinator bei der Effizienz-Agentur NRW (EFA NRW), in seinem Vortrag zum Thema Ressourceneffizienz. Die unabhängig beratende Institution bietet kostenlose Vor-Ort-Erstberatungen an, um die Einsparpotenziale an Energie und Rohstoffen in den Unternehmen abzuschätzen und erste Hinweise auf branchenspezifische Lösungen zu geben. Die Agentur ist im Auftrag des NRW-Umweltministeriums tätig. „Es geht bei der Beratung darum, die Materialproduktivität zu verbessern, das Innovationstempo zu steigern, Durchlaufzeiten zu verkürzen und die Anlagenverfügbarkeit zu erhöhen“, erklärte Pöschel, der in der EFA-Niederlassung in Werl den Firmen in Südwestfalen als Ansprechpartner zur Verfügung steht.
Vorträge stehen zum Download zur Verfügung
Einige der Anwesenden konnten direkt von einer Teilnahme bei ÖKOPROFIT überzeugt werden. „Je mehr Unternehmen mitmachen, umso günstiger wird das Ganze für den Einzelnen“, sagte Marcel Krings, Projektleiter bei der GWS. Für Interessierte Unternehmen stehen die Vorträge der Referenten zum Download unter www.gwsmk.de/dienstleistungen/oekoprofit-maerkischer-kreis/ zur Verfügung. Weitere Informationen zum Projekt sind erhältlich bei Marcel Krings, Gesellschaft zur Wirtschafts-und Strukturförderung im Märkischen Kreis mbH, unter der Telefonnummer 0 23 52/ 92 72-12 oder per E-Mail an krings@gws-mk.de.
Das Projekt „ÖKOPROFIT Märkischer Kreis“ wird finanziell gefördert vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen.