Halver. Die Wirtschaftsregion Südwestfalen lebt von mittelständischen Unternehmen wie der Markes GmbH. Der Spezialist für Zubehör in der Fördertechnik hat ein modernes Gebäude im Halveraner Industriegebiet an der Susannenhöhe errichtet. Eine große Reservefläche hat Geschäftsführender Gesellschafter Thomas Degen gleich mit erworben. Ein guter Platz, um über die Ausbildung der Zukunft zu reden.
Karin Käppel, Chefin der Agentur für Arbeit, startete hier mit ihrem Team in die „Woche der Ausbildung“. Die Kampagne soll Ausbildungsberufe in der heimischen Wirtschaft fördern. „Viele Ausbildungsstellen bleiben unbesetzt. Gleichzeitig werden nicht alle Bewerberinnen und bewerbe mit einer Stelle versorgt, obwohl viele Stellen gemeldet sind“, sagte sie beim Treffen An der Susannenhöhe.
Benötigen Techniker an der Verkaufsfront

Für Markes-Geschäftsführer Thomas Degen ist klar: „Wir müssen bei den jungen Leuten das Interesse an Technik wecken.“ Sie würden in allen Bereichen gebraucht. „Inzwischen benötigen wir auch Techniker an der Verkaufsfront“, betonte Thomas Degen. Vielseitigkeit und Flexibilität seien Trumpf. Leider seien die Vorstellungen von Berufen im gewerblich-technischen Bereich vielfach nicht auf dem aktuellen Stand. „Ein Werkzeugmacher muss sich heute intensiv mit IT auseinandersetzen.“
Ständiger Austausch
„Wir sind ständig im Austausch mit vielen Einrichtungen, um junge Menschen für solche Ausbildungsgänge zu sensibilisieren“, erläuterte Ali Akhabach. Er ist bei Markes für Materialwirtschaft, Beschaffung, Produktion und die Ausbildung zuständig. Werkzeugmechaniker, Industriemechaniker, Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik, Fachkräfte für Lagerlogistik – sie können bei der Markes GmbH ihren Weg machen. Selbstverständlich auch Industriekaufleute. Den Unternehmen und auch der Agentur für Arbeit kommt es während der „Woche der Ausbildung“ aber besonders darauf an, jungen Leuten die Augen für Ausbildungsberufe im gewerblich-technischen Bereich zu öffnen.
Nicht jeder junge Mensch muss unbedingt den Weg über das Abitur zum Studium suchen.“ (Landrat Thomas Gemke)
„Hier wird der qualifizierte Nachwuchs knapp“, weiß Agentur-Chefin Karin Käppel. Auch Landrat Thomas Gemke brach beim Treffen in Halver eine Lanze für die praktische Ausbildung vor Ort. „Wir verfügen in der Region über ein umfangreiches und qualitativ hohes Angebot. Nicht jeder junge Mensch muss also unbedingt den Weg über das Abitur zum Studium suchen.“
Oftmals zu hohe Anforderungen
Das Unternehmen und junge Leute nicht immer zueinander finden, glaubt Karin Käppel liege an den oftmals unrealistischen Berufswünschen. Ein weiterer Grund seien vielfach die zu hohen Anforderungen von Ausbildungsunternehmen.
Von überzogenen Anforderungen ist Thomas Degen weit entfernt. Klar, auch die Noten spielten eine Rolle, räumt er ein. Markes setze aber auch auf Qualitäten wie Teamfähigkeit, Flexibilität, Zuverlässigkeit, Wissbegierigkeit und Freundlichkeit. „Für solche Bewerber bietet jeder Beruf spannende Felder“, ist er überzeugt.
