Manuela Stefanie Mayer und Ina Rosenbaum. Lüdenscheid goes Berlinale. Fotos: Kannenberg Design & Kommunikation

Lüdenscheid. Altena. Berlin. Für alle, die sich jetzt erst einmal wundern: Es gibt eine sehr direkte Verbindung zwischen den drei Städten. Nämlich den Film! Und wer sich jetzt noch mehr wundert: In Altena wurde tatsächlich ein abendfüllender Spielfilm gedreht, der noch dazu auf der diesjährigen Berlinale gezeigt wurde. Und zwei der Schauspielerinnen kamen direkt aus Lüdenscheid, nämlich Manuela Stefanie Mayer und Ina Rosenbaum.

Existentielle Fragen zu wichtigen Themen

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Asli Ötzge (dritte von links), inmitten ihrer Schauspieler. Hier nicht in Altena, sondern tatsächlich auf dem roten Teppich der Berlinale. Foto: Manu St. Mayer

Beide meldeten sich auf einen Casting-Aufruf der türkischen Autorin und Regisseurin Asli Ötzge. Das Drama „Auf einmal“, das so existentielle Fragen wie Gerechtigkeit, Schuld und fadenscheinige Moral behandelt, wurde aus einem besonderen Grund in Altena gedreht.

Gesucht: Ein Ort mit morbidem Charme

Das Filmteam suchte einen Ort, der nicht nur kleinstädtisch und mit einem gewissen morbiden Charme daher kommt, sondern der in einem Tal mit baumbewachsenen Bergen liegen sollte, so dass der Eindruck von Verschlossenheit sich nicht nur durch die Protagonisten selbst ausdrückt, sondern sich auch in einer besonderen Bildgewalt des Filmes niederschlägt.

Geheimnisvolles und einzigartiges Flair

Dass man dafür Altena wählte, nun, das wundert nicht, sondern gibt dem eher kleinen, Sauerländer Ort mit der großen romantischen Burg nur ein zusätzlich geheimnisvolles und einzigartiges Flair. Und zeigt einmal mehr, dass eine exaltierte Lage und ein besonderer Charakter nicht immer nur von Nachteil sein können, sondern einen eben manchmal auch für die ganz großen Dinge des Lebens qualifizieren.

Besuch der Berlinale

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Manuela Stefanie Mayer. Sie spielte die Freundin im Regen.
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Ina Rosenbaum. Rechtsanwältin im realen Leben und im Film.

Von „morbidem Charme“ ist bei den beiden Lüdenscheider Schauspielerinnen hingegen ganz und gar nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil.

Die beiden Hübschen sitzen ganz fröhlich in Manuelas Küche und können es eigentlich immer noch nicht so recht fassen, dass sie wirklich in einem Film nicht nur mitgespielt haben, sondern zudem auch noch auf der Berlinale waren und ihr Filmteam dort live und „in action“ miterleben durften.

Und ihren Film gemeinsam anschauen konnten, einen Film, in dem sie dann auch ganz real zu sehen sind.

Dreh in Altena und Berlin

Manu vor dem Eingang zum Kino in Berlin. Hier läuft ihr Film. Noch ist alles ruhig.
Manu vor dem Eingang der Berlinale in Berlin. Hier läuft ihr Film. Noch ist alles ruhig.

Ina Rosenbaum, die die Rechtsanwältin im Film spielt und es auch im wirklichen Leben ist, erzählt, dass sie tatsächlich bei mehreren längeren Szenen im Film dabei ist. Dass das Dreh-Team sogar einige ihrer eigenen Vorschläge umgesetzt hat.

Dass sie sowohl in Altena gedreht hat, als auch direkt in Berlin. Für die Filmaufnahmen dort wurde die Wahl-Lüdenscheiderin extra zurück in ihre Heimat Berlin geholt, um vor Ort einige Schlüsselszenen, die von einem imaginären Gerichtsprozess handeln, abzudrehen.

Sich selbst auf der Leinwand zu sehen – ungewohnt!

Als die beiden Frauen dann auf der Berlinale den Film das erste Mal richtig und in voller Länge erleben, sind sie erst einmal ganz schön erschrocken, sich da selbst in einem ausverkauften Kino mit entsprechend viel Publikum auf der Leinwand zu sehen. Ungewohnt sei das gewesen, erzählen sie. Und überraschend gut. Manu kichert vor sich hin und kommentiert das sichtlich immer noch andauernde Erstaunen von Ina ganz trocken mit den Worten: „Hat ja auch echt lang gedauert der Dreh. Wir mussten die Szenen immer und immer wieder wiederholen. Dabei muss ja was Gutes rausgekommen sein. Nass genug sind wir ja alle geworden.“

Szene im Regen

MAnu hier gemeinsam mit der Hauptdarstellerin Julia Jentsch.
Manu hier gemeinsam mit der Hauptdarstellerin Julia Jentsch.

Sie, die ein Freundin der Hauptdarstellerin Julia Jentsch spielt, hatte nämlich das zweifelhafte Vergnügen, viele Stunden im künstlichen Regen immer wieder dieselbe Szene spielen zu dürfen. Wie das eben so ist beim Film.

Erst wartet man stundenlang bis man dran kommt, dann spielt man mehrere Stunden immer und immer wieder dieselbe Szene und schließlich wundert man sich, dass davon so wenig sichtbar ist im fertigen Film. Schauspielerschicksal. Warten ist in dem Job einfach Programm und man muss sich daran zuerst einmal gewöhnen.

Eigentlich hatte sich die Tochter beworben

Manuela, die eigentlich nur mit ihrer Tochter mitgegangen ist, die sich bei dem damals ausgeschriebenen Casting für eine Rolle bewerben wollte, hat die Zusage für die spätere kleine Nebenrolle 2014 tatsächlich und völlig unerwartet zu einem Zeitpunkt bekommen, zu dem sie das Vorsprechen schon fast vergessen hatte. Und freut sich jetzt, dass es doch noch geklappt und ihr so viel Spaß gemacht hat.

Die beiden Frauen sind seitdem gut befreundet

Sie sind jetzt gut befreundet. Und sind eindeutig dem Film-Virus infiziert:-)
Sie sind jetzt gut befreundet. Und eindeutig mit dem Film-Virus infiziert:-)

Noch ein guter Nebeneffekt des Drehs in Altena: Die beiden Frauen sind seitdem gut befreundet und waren jetzt auch gemeinsam bei der Berlinale in Berlin.

Die Lüdenscheider Mädels wurden dort von der gesamten Filmcrew begrüßt und hatten die Möglichkeit direkt am roten Teppich, noch einmal ausgiebig Filmluft zu schnuppern.

Mit dem Film-Virus infiziert

Die beiden hat es jedenfalls ordentlich gepackt. Sie wollen sich auch in Zukunft für kleinere und vielleicht auch einmal größere Rollen über die entsprechenden Casting-Agenturen bewerben bzw. vorsprechen. Vielleicht kommen die zukünftigen Oscarpreisträgerinnen ja aus Lüdenscheid. Abwegig? Keineswegs: Leonardo di Caprio stammt aus Oer-Erkenschwick, Sandra Bullock aus Nürnberg. Manuela und Ina dann eben aus Lüdenscheid. Läuft!!

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