Plettenberg. Das wird kein Aprilscherz, sondern ein ernst gemeintes Ultimatum: Am Montag, 1. April, um 12 Uhr meldet sich die Löschgruppe Holthausen aus der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Plettenberg ab, wenn bis dahin Stadbrandinspektor Markus Bauckhage nicht seinen Rücktritt erklärt hat.
Die Holthauser Feuerwehrleute hatten am Freitag (29. März) die Bevölkerung ins Feuerwehrhaus eingeladen, um über die Beweggründe ihres angekündigten Austritts aus der Feuerwehr zu informieren. Die Resonanz überwältigte die Feuerwehrleute schier. Über 200 Bürgerinnen und Bürger waren gekommen. Und sie erklärten sich ausnahmslos solidarisch mit ihrer Feuerwehr. Aber sie wollen ihre Feuerwehr auch behalten.

Die kommissarischen Löschgruppenleiter Dirk Seuthe und Lutz Glingener führten aus, dass sich die komplette Löschgruppe an den Pranger gestellt sieht. Man habe sachliche Kritik geäußert. Diese werde von der Wehrleitung, insbesondere von Markus Bauckhage, als persönlicher Angriff gewertet. Statt auf die angesprochenen Punkte einzugehen, sei Löschgruppenleiter Heinz-Wilhelm Klaucke förmlich vor ein Tribunal gestellt worden. Er und seine Stellvertreter Andreas und Thomas Gritschke seien in der zurückliegenden Woche zurückgetreten. Aussage Klauckes zu Lutz Glingener: „Ich kann nicht mehr!“
Tränen fließen
Auch Glingener und Dirk Seuthe sind offensichtlich am Ende ihrer Kräfte, waren bei der Bürgerversammlung mehrfach den Tränen nahe. Tränen flossen bei vielen Feuerwehrmännern und Feuerwehrfrauen. „Wir machen uns die Entscheidung nicht leicht, aber es geht an unsere Gesundheit“, stellte Seuthe fest. Als Konsequenz werde sich die komplette Löschgruppe am Sonntagabend (31. März) um 18 Uhr offiziell vom Dienst abmelden.
Auf Drängen und Bitten der Holthauser Bürger/innen zogen sich die etwa 20 anwesenden Feuerwehrleute noch einmal zur Beratung zurück. Anschließend verkündete Lutz Glingener das Ultimatum: „Wenn wir bis Montagmittag um 12 Uhr nicht die E-Mail über den Rücktritt von Stadtbrandinspektor Bauckhage im Postfach haben, ist Schluss.“ Dann klinkt sich die Löschgruppe aus der Freiwilligen Feuerwehr Plettenberg aus, gibt ihre Uniformen in der Feuer- und Rettungswache am Wall zurück.
Ratsfraktionen sprechen Montagabend über Feuerwehr
Ratsmitglied Dirk Finder übermittelte noch ein Gesprächsangebot von Bürgermeister Ulrich Schulte, der gestern nicht in Plettenberg war, für Sonntag. Doch darauf wollen die Holthauser Wehrleute nicht eingehen. „Es ist genug geredet worden, ohne dass etwas passiert wäre“, sagte Dirk Seuthe. „Ich persönlich rede weder mit der Wehrleitung noch mit dem Bürgermeister.“
Für Montagabend (1. April) um 17 Uhr ist kurzfristig eine Sitzung aller Ratsfraktionen einberufen worden. Das Thema sind die aktuellen Entwicklungen in der Feuerwehr. Die Löschgruppe Holthausen wird es dann wahrscheinlich schon nicht mehr geben.
Die Überschrift des Artikels ist irreführend und so nicht richtig. Die Löschgruppe wollte sich Sonntag Nachmittag bürgernah zu ihrem Rücktritt erklären. D.h. ,-für sie stand der Rücktritt bereits fest!
Erst aufgrund der hartnäckigen Solidarität der Bürger,- die natürlich auch penedranten Druck ausübten,- hatte sich die Löschgruppe zu einer 15minütigen Beratung zurück gezogen.
Danach erst entstand das Ultimatum!
Zu unterscheiden gilt hier, das Vorsatz und eine mgl. Lösungsidee völlig unterschiedlicher Natur sind.