Nachtbus
Anlässlich des Lüdenscheider Stadtfestes am 10. und 11. September pendelt der MVG-Nachtbus zwischen Lüdenscheid und Schalksmühle. Foto: www.mvg-online.de

Schalksmühle. Feiern bis der Bus kommt? Bis zum Herbst wollen Politik und junge Leute in Schalksmühle das aktuelle Nachtbus-Angebot von Gemeinde und MVG überdenken. Es müssen mehr Fahrgäste her, sonst fällt die N4 weg, die in den Nächten von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag Nachtschwärmer von Lüdenscheid nach Schalksmühle kutschiert.

In Spitzenzeiten lag die Auslastung der Nachtlinie bei 18 Fahrgästen pro Tour. Das war 2008. In den vergangenen drei Jahren nutzen im Schnitt zwischen sechs und acht Spätheimkehrer die N4. Manchmal saß auch gar keiner drin.

Nachtbus fährt zu früh ab Sauerfeld

Eine Gruppe junger Leute wehrte sich in der Ratssitzung am 23. März massiv gegen die Streichung. Der Nachtbus sei die einzige Möglichkeit für junge Leute, am Wochenende kostengünstig von Lüdenscheid nach Schalksmühle zu kommen. Zudem werde die N4 auch von Fahrgästen genutzt, die zur Nachtschicht müssten. Zudem wurde die Fahrzeit (0.10 Uhr ab Sauerfeld) kritisiert. „Zu früh“, sagte Jonas Bauer, der in der Sitzung auch ein Positionspapier verteilte. Ideal wären Abfahrtszeiten von 1.10 und 2.10 Uhr.

Machbar, aber teuer, sagte MVG-Bereichsleiter Angebot Peter Bökenkötter. Er habe die späteren Touren ausgeschrieben und lediglich ein Angebot erhalten. Kostenpunkt: 30 000 Euro.

Sponsoren denken an Rückzug

Zu teuer für die Gemeinde, betonte Bürgermeister Jörg Schönenberg. Inzwischen zahle die Gemeinde einen Eigenanteil von 3200 Euro. 2000 Euro kämen von Sponsoren, weitere 2000 Euro stammten aus dem Ticket-Verkauf. Problem bei dieser Finanzierung: Die Sponsoren denken an Rückzug.

Bis Ende 2015 fährt der Bus wie vereinbart. „Bis zum Herbst sollten wir bedarfsorientierte Angebote finden“, sagte der Rathaus-Chef. „Alternativen entwickeln statt den Nachtbus abzuschaffen“, diese Devise gab SPD-Fraktionsvorsitzender Lutz Schäfer aus. „Optimierte Angebote suchen“, so formulierte es UWG-Sprecher Klaus Nelius. Jan Schriever (FDP) riet, bei jungen Leuten nachzufragen, was benötigt werde und Jörg Weber (CDU) empfahl, die verbleibende Zeit zu nutzen, um für die N4 zu werben.

Abgespecktes Konzept

Die Sponsoren sind bereit, ein abgespecktes Konzept zu unterstützen, heißt es in einer Information der Verwaltung. Danach könne der Nachtbus zu besonderen Gelegenheiten wie AOK-Lauf, Stadtfest, Lichtrouten und Silvester in Lüdenscheid sowie als Shuttleservice in Schalksmühle bei „Schalksmühle köstlich“ und dem Winterfest eingesetzt werden.

 

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