Meinerzhagen/Märkischer Kreis. Der Märkische Kreis hat als zuständige Behörde dem in Meinerzhagen geplanten 23. Internationalen kurdischen Kulturfestival zunächst einen Riegel vorgeschoben. Bei den Prüfungen habe sich nach Angaben von Kreis-Pressesprechern Hendrik Klein herausgestellt, dass bauliche Gegebenheiten, aber auch die Flucht- und Zufahrtswege sowie die Parkplatzsituation gegen eine solche Großveranstaltung auf dem Flugplatz-Gelände sprächen. Bis zum Stichtag 24. August, hat der Veranstalter allerdings noch Zeit, das bisher vorliegende Verkehrs- und Sicherheitskonzept den Forderungen des Märkischen Kreises anzupassen.
Nav-Dem: Verfahren nicht abgeschlossen
In einer Presseerklärung wendet sich der Veranstalter, das Demokratische Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland e. V. ( Nav-Dem) gegen das Vorgehen des Märkischen Kreises.
Kritisiert wird, dass bisher kein schriftlicher Bescheid des Kreises vorliege. Das Antragsverfahren sei noch nicht abgeschlossen, heißt es in der Erklärung. Formell sei das Verfahren tatsächlich noch nicht abgeschlossen, bestätigte Kreis-Sprecherin Ursula Erkens auf Anfrage unserer Redaktion. Sie wies auf den Stichtag 24. August hin.
Konzepte werden an Kreis-Forderungen angepasst
Der Märkische Kreis habe Auflagen für eine solche Veranstaltung wie die Parkplatzsituation, bauliche Gegebenheiten, Flucht- und Zufahrtswege, die Nähe zum Naturschutzgebiet sowie die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit formuliert, heißt es in der Erklärung des Veranstalters. Die von Nav-Dem beauftragte Event-Firma EPS habe dazu einen organisatorischen Ablauf entwickelt und ein entsprechenden Umsetzungsplan erarbeitet. Auch Nachforderungen der Baubehörde würden dem Antrag angepasst. „Aktuell passen wir unsere Konzepte den Forderungen des Märkischen Kreises an“, bestätigte eine Nav-Dem-Sprecherin im Gespräch mit unserer Redaktion.
„Hätten die Anliegen der Anwohner gern gehört“
„Für die öffentliche Sitzung, auf der auch die Veranstaltung besprochen wurde, hätten wir als Nav-Dem eine Einladung des Kreises erwartet. Da uns die Anliegen der Anwohner am Herzen liegen, hätten wir diese gerne angehört, um diese in der Veranstaltungsorganisation zu berücksichtigen“, schreibt der Veranstalter in seiner Mitteilung.
Politisch motivierte Strategie
Die Aufgabe der Behörden sei die Prüfung des rechts- und auflagengemäßen Sachverhaltes. Bevor durch die Erklärung des Kreis-Pressesprechers eine Stimmungslage mit Argumenten, die fern der Realität seien, erzeugt werde. „Dies ist eine gefährliche Polemik, kontraproduktiv und entspricht nicht der bürokratischen Vorgehensweise. Wir verurteilen aufs schärfste, dass die Kurden in diesem Zusammenhang als angebliche Gefahr für die öffentliche Sicherheit dargestellt werden“, schreibt Nav-Dem. Das sei eine politisch motivierte Strategie. Nav-Dem sei bereit, diese Diskussion öffentlich zu führen.
„Hoffen auf konstruktiven Dialog“
„Wir hoffen dennoch auf einen konstruktiven Dialog mit dem Kreis sowie allen Verantwortlichen. Meinerzhagen kann sicherlich für einen Tag 20.000 Kurden die Tore öffnen und ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung setzen. Wir sind sicher, dass wir gemeinsam insbesondere mit einer aktiven Beteiligung der Meinerzhagener Bevölkerung ein erfolgreiches Festival im Sinne der Völkerverständigung und des Friedens genießen können“, schreibt Nav-Dem abschließend.