Jürgen Becker, deutscher Schriftsteller. Foto: Juergen Bauer

Meinerzhagen. Er ist einer der ganz großen Autoren im Literaturbetrieb. Jürgen Becker, der gerade 90 Jahre alt geworden ist, stellt bei der KUK-Lesung am 23. August ()19.30 Uhr) in der Villa im Park sein jüngstes Werk vor. „Die Rückkehr der Gewohnheiten.“

„Ich schreibe, um herauszufinden, worüber ich schreibe.“ Mit sogenannten Journalgedichten hat Becker die aktive Suche nach den Schreibgründen in seinem 90. Lebensjahr fortgesetzt. In seinem neuen Band lotet der experimentierfreudige Schriftsteller die Möglichkeiten des Schreibens in Prosa und Lyrik aus. Er erlaubt sich zudem auch Rückblicke auf sein bewegtes Leben, das vor allem von einer Kindheit im Krieg geprägt ist.

Am 10. Juli 1932 in Köln geboren, wuchs Jürgen Becker in Erfurt und im Harz auf. Seine Kindheit verbrachte er auch bei seinen Großeltern im Bergischen Land. 1950 erfolgte die Rückkehr nach Köln. Nach dem Abitur 1953 und kurzem, abgebrochenen Studium arbeitete er als freier Schriftsteller. Daneben bestritt er seinen Lebensunterhalt zeitweise als Arbeiter, Angestellter oder Journalist.  Becker war einige Zeit Mitarbeiter beim WDR (ab 1959). Danach folgten eine Lektorenstelle im Rowohlt-Verlag und 1973 die Leitung des Suhrkamp-Theater-Verlags. 1974 übernahm er die Leitung der Hörspielredaktion im Deutschlandfunk.

In seiner ersten Buchveröffentlichung „Felder“ (1964), einem schmalen Band ohne Gattungsbezeichnung, berichtet er aus dem Erfahrungsbereich der Stadt, in der er lebt: Köln. Seit den 1960-er Jahren schreibt Becker auch Hörspiele. Für sein Werk wurde er mehrfach mit bedeuten Preisen ausgezeichnet: 1967 erhielt er den „Preis der Gruppe 47“ und den „Kölner Literaturpreis“ – den heutigen „Heinrich-Böll-Preis“. 2014 folgte mit dem „Georg-Büchner-Preis“, der wichtigste Literaturpreis in Deutschland. Die Jury begründete ihre Entscheidung damit, dass Jürgen Becker „die Gattungsgrenzen von Lyrik und Prosa immer wieder neu bestimmt und die deutschsprachige Dichtung nachfolgender Generationen bis heute maßgeblich prägt.“

„Die Wahrnehmung von Landschaft, des von Zivilisation bestimmten Geländes, durchzieht Jürgen Beckers Schreiben von Beginn an.“, charakterisiert die „SZ“ den „Hörspielmacher, Dichter und Büchnerpreisträger“ zu dessen 90. Geburtstag. Die „FAZ“ bescheinigt ihm, „immer frisch und anders zu klingen.“ Becker sei einer, der „ganz offensichtlich aus dem eigenen Erleben schöpft“. Ein besonderer Chronist des Alltags, vielleicht?

Termin

KUK-Lesung am Dienstag, 23. August 2022, 19.30 Uhr in der „Villa im Park“.

Eintritt:  VVK 12.- €; AK 15.- €, ermäßigt: 5.- € (Schüler, Studenten).

 

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