Mahnmal Böhler Park
Mahnmal im Böhler Park Foto: Bernhard Schlütter

Plettenberg. Am Sonntag, 15. November, ist Volkstrauertag. Zwar fallen coronabedingt die Gedenkfeiern an den Mahnmalen im Stadtgebiet aus, doch Bürgermeister Ulrich Schulte erinnert in einem Grußwort an die Bedeutung dieses Gedenktages.

Bürgermeister Ulrich Schulte mit Amtskette
Bürgermeister Ulrich Schulte Foto: Stadt Plettenberg/Schlütter

„Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

im November jedes Jahres werden normalerweise bundesweit Gedenkstunden zum Volkstrauertag durchgeführt. In diesem Jahr fallen die Gedenkstunden in unserer Stadt aber aus. Stattdessen wird es an verschiedenen Ehrenmälern in unserer Stadt nur zu stillen Kranzniederlegungen kommen. Der Ausfall der Gedenkstunden, an denen in den letzten Jahren erfreulicherweise viele Vereine und Menschen teilgenommen haben, ist der Corona-Pandemie geschuldet und basiert auf einer Empfehlung des Volksbundes deutscher Kriegsgräberfürsorge.

Der Wegfall der Gedenkstunden darf nicht zu der Annahme führen, dass die Bedeutung des Volkstrauertages gesunken ist – im Gegenteil: 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges ist die Bedeutung des Volkstrauertages immer noch aktuell. 1945 wurden zwar die Kampfhandlungen eingestellt, aber der Krieg wirkt durch Vertreibung, Verlust von Angehörigen sowie Zerstörung von Haus und Hof bis heute nach. Daher ist es auch wichtig, sich heute noch an die Folgen von Krieg, Hass und Gewalt zu erinnern.

Gleichzeitig sollten wir uns mit unserem Gedenken zu unseren Werten bekennen: zu Frieden und Freiheit, zur Wahrung der Rechte und der Würde eines jeden Menschen
So wie seit Kriegsende 1945 an jedem Tag irgendwo in der Welt Krieg geführt wird und an jedem Tag Menschen aus ideologischen, religiösen oder rassistischen Gründen verfolgt werden, ist es notwendig, jeden Tag inne zu halten und sich die Folgen von Krieg und Gewalt zu vergegenwärtigen, die eigene Haltung zu überdenken und an die Verantwortlichen, die Politiker und jeden Einzelnen zu appellieren, andere Wege einer Konfliktlösung zu finden.

Losgelöst von einem speziellen Ort, einem speziellen Feiertag oder einer speziellen Veranstaltung sollten wir den Gedanken und Zielen des Volkstrauertages folgen. Daher bitte ich Sie, auch ohne Gedenkfeiern an den Plettenberger Ehrenmälern am kommenden Sonntag für einen Moment den Opfern der Kriege und der Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten zu gedenken.“

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