Verleihung des Fritz-und-Ingeborg-Küster Friedenspreises an Gertrud Nehls. Als Geschenk erhielt sie eine Zeichnung des Hagener Künstlers Uwe Will. Auf dem Foto von links nach rechts: Matthias Wagner (Friedensgruppe Lüdenscheid), Ruth Sauerwein (HAGENER FRIEDENSZEICHEN), Gertrud Nehls, Dr. Christian Kingreen (HAGENER FRIEDENSZEICHEN), Detlef Paul (Friedensgruppe Iserlohn) Foto: Hagener Friedenszeichen

Hagen. Im Kreise der Familie und vieler Weggefährten ihres aktiven Einsatzes für Frieden und Menschlichkeit empfing Gertrud Nehls am Samstag den Fritz-und-Ingeborg-Küster Preis der südwestfälischen Friedensgruppen. Musikalisch umrahmt wurde die Feier von der Gruppe Hamam Abbiad und Maren Lueg, in der syrische Flüchtlinge arabische Musik spielen – passend zum Engagement von Gertrud Nehls in der Flüchtlingsarbeit. Es wurde ein schönes Friedensfest und für Viele, die von weither angereist waren, ein Wiedersehen. Dr. Christian Kingreen, Vorsitzender des Vereins HAGENER FRIEDENSZEICHEN, begrüßte alle herzlich zu diesem solidarischen Miteinander.

Gertrud Nehls stand gewissermaßen an der Wiege des AllerWeltHauses, als sie den Weltladen im Gemeindezentrum Westerbauer mit gründete und den Weg zum heutigen Standort in der Potthofstraße mitging. Auf ihre Initiative hin entstand das Café Mundial, das hoffentlich bald wieder eröffnet werden kann. Ein wichtiges Anliegen war ihr die Flüchtlingsarbeit. Sie gründete den Arbeitskreis Asyl und den Verein zur Förderung der Flüchtlingsarbeit in Hagen, dessen Vorsitzende sie viele Jahre war. Zu den Aufgaben des Vereins gehört nach wie vor die Unterstützung von Flüchtlingen in besonderen Notfällen und Hilfe bei der Durchsetzung ihrer Rechte. Kein Wunder, dass sie auch bei amnesty international mitwirkte. Gertrud Nehls hat sich gegen den Krieg im Irak gewandt, ist sogar mit Friedensgruppen nach Bagdad gefahren, sie engagierte sich für atomare Abrüstung. Zu ihrer konsequenten Haltung gehörte, dass sie sich weigerte den Teil ihrer Steuern zu zahlen, der dem Anteil der Rüstungsausgaben am Steueraufkommen ausmachte.

Bürgermeisterin Karin Köppen traf mit einem Märchen die Stimmung: Zwei Feldmarschälle verzichten auf einen Krieg, weil sonst das Glück zweier junger Familien auf jeder Seite der Grenze zerstört würde. „Und so verzichteten sie auf den Krieg, was jeder vernünftige Mensch verstehen kann.“ Leider ist diese Vernunft zurzeit nicht gefragt. In ihrer Laudatio erklärte Ruth Sauerwein, stellvertretende Vorsitzende des Vereins HAGENER FRIEDENSZEICHEN, dass wir die Hartnäckigkeit und Unbeirrbarkeit von Getrud Nehls brauchen, um uns einer neuen Runde von Hochrüstung entgegenzustellen und hartnäckig für Abrüstung und Verständigung einzutreten. „Denn angesichts der immer moderneren Waffen ist Frieden unabdingbar, um die Menschheit vor der Vernichtung zu bewahren. Das wissen wir seit Hiroshima.“

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