Meinerzhagen. Die Notrufrummer 112 stand groß in weiß auf dem roten Bulli. Frank Neuser, Feuerspucker aus Kreuztal fiel schon vor seinem Auftritt auf, als er den ausrangierten Bulli einer Feuerwehr im Bereich Zur Alten Post parkte. Mit Einbruch der Dunkelheit zog der Feuerspucker und Jongleur dann die Aufmerksamkeit auf sich.

Foto: Rüdiger Kahlke
Er wirbelte leuchtende Diabolos in den Nachthimmel, jonglierte mit Fackeln und rohen Eiern und sorgte für Flammenbälle, deren Hitze in weitem Umkreis spürbar wurde. Für die Besucher der Nacht der langen Tische war das ein Highlight zu später Stunde. Und die 112? Die brauchte niemand anzurufen. Neuser und Assistent Dr. Tornado, verstanden ihr Handwerk.
Manchmal machts’s der Name
Bereits am späten Nachmittag waren die erste Gäste angerückt, um ihre Tische und Stühle zu arrangieren und zu dekorieren. Strandfeeling kam in der Derschlager Straße auf, wo am aufblasbaren Pool mit Sandstrand gegrillt wurde. Eine Gruppe in schottischem Outfit eingangs der Fußgängerzone zog die Blicke auf sich. Andere hatten ihr Outdoor-Wohnzimmer am Samstag im englischen Landhausstil dekoriert. Aufgetischt wurde mal rustikal mit Frikadellen und Kartoffelsalat, mal mit Fingerfood. Und der Nudelsalat mutierte zum Antipasti-Salat. Das hatte den Vorteil, dass mehr Vielfalt auf den Tisch kam, wenn noch jemand Nudelsalat mitgebracht hatte. Rein theoretisch jedenfalls. – Die Tischrunde nahm’s mit einem Augenzwinkern.
Frühstarter unter Vordächern
Die zuerst aufbauten, hatten sich die strategisch günstigen Plätze unter Vordächern oder

Foto: Rüdiger Kahlke
in Nischen ausgesucht. Unnötig, wie sich herausstellte. – Es blieb trocken. Nach der Auftaktveranstaltung vor einigen Jahren war es das zweite Mal, dass die Nacht der langen Tische zwar feucht-fröhlich aber ohne Guss von oben ablief.
Bernd-Martin Leonidas, Geschäftsführer des ausrichtenden Stadtmarketing-Vereins, freute sich, dass das Wetter deutlich besser war als die Prognose. Dennoch: Einige hatten sich dadurch irritieren lassen und abgesagt, wie Leonidas bilanzierte. Insgesamt war er aber zufrieden. Für die Musiker hätte er sich eine noch größere Resonanz gewünscht. Für die jungen Leute wäre es attraktiver gewesen, vor noch größerem Publikum zu spielen.
Sieger mit fünf Stimmen Vorsprung
Der Musikus(s)-Wettbewerb der Sparkasse Kierspe-Meinerzhagen, ist inzwischen Bestandteil der Nacht der Langen Tische. Mit Joele & Dana, Melina & Nando, Fätz, Kim Leitinger und Mokujin traten fünf Gruppen und Solisten um den Publikumspreis an. Rund 300 Stimmen wurden abgegeben. Mit fünf Stimmen Vorsprung machten Joele & Dana das Rennen vor Fätz. Dabei, so Arnd Clever, Marketing-Chef der Sparkasse, hätten alle den Preis verdient gehabt.

Foto: Rüdiger Kahlke
Noch besser als die Kurzauftritte im Wettbewerb waren die Zugaben nach der Siegerehrung und Feuershow. Da schien die Spannung von den jungen Musikern wie abgefallen. Und in der Fußgängerzone Zur Alten Post ging die Post ab. Konkurrenten gab es nicht mehr. Verschiedene Gruppen spielten zusammen, mit Spaß, mit Power und zur Freude des Publikums.
Inzwischen scheint bei den Veranstaltern auch die Erkenntnis gereift zu sein, dass solch ein Event mit Alleinstellungsmerkmal auch einen festen Termin haben sollte.
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