Plettenberg. Beim Plettenberger Familienflohmarkt am Samstag (12. Oktober) erwies sich das Parkhaus Brachtstraße als gleichwertiger Ersatz für den Alten Markt, der wegen der Innenstadtsanierung derzeit nicht zur Verfügung steht.
Überdacht und in der Innenstadt sollte die Veranstaltungsfläche sein. „Bei der Suche nach einem vergleichbaren Ort sind wir sehr schnell auf die Idee mit dem Parkhaus gekommen, ein Modell, wie es auch in anderen Städten bereits bekannt ist“, erklärte Organisatorin Sonja Büsing vom Stadtmarketingverein. Die Veranstaltung erhielt dafür eine einmalige Ausnahmegenehmigung von der Stadtverwaltung.
Schnäppchen und Liebhaberstücke
Die Betreiber der Flohmarktstände hatten im geschützten Bereich des neuen Parkdecks an der Brachtstraße am Samstag gut lachen. Geschützt vor den Launen des Wettergottes sahen sich die Verkäufer einer großen Menge „Seh- und Kaufleuten“ gegenüber. Auf dem Familienflohmarkt wurden ausschließlich Trödelwaren, also gebrauchte, dennoch gut erhaltene Waren, von Privatleuten für kleines Geld feil geboten. Einst Geliebtes vom Dachboden, Schätze aus der Erbmasse, ein Grundstock einer neuen oder der Lückenfüller einer unvollständigen Sammlung, Spielzeug, das einen neuen Besitzer sucht, und die Jacke, die aus irgendeinem Grund in der falschen Farbe gekauft worden war. Die Tische quollen über mit Sachen, die aus Kellern, Dachböden und Schränken aussortiert wurden. Bilder, Spielzeug, Bücher, Lampen, Besteck, Handtaschen, Kleidung, Tonbandgeräte und Schallplattenspieler, ja sogar ein antikes Bett aus Uromas Zeit wurden angeboten.
Was für die Verkäufer die Möglichkeit war, im Haushalt klar Schiff zu machen, war für die Käufer die Gelegenheit, Schnäppchen und Liebhaberstücke zu finden. Glücklich präsentierte eine Flohmarktbesucherin ein komplettes Kinder-Outfit eines Clonkriegers aus der Starwars-Serie: „Damit ist Karneval schon einmal gesichert.“
Ohne Geschiebe stöbern
Die begehrten Stellplätze waren im Vorfeld ruckzuck vergeben. Über 30 Verkäufer mit über 100 Standmetern hatten sich bei Karin Steinmann angemeldet. Das Platzangebot im Parkhaus war im Gegensatz zur Aufstellung unterm Stephansdachstuhl sehr großzügig und die Kaufinteressierten konnten ohne Geschiebe nach Herzenslust und in aller Ruhe stöbern. Praktisch war auch, dass die Standbetreiber ihre Autos mit Nachschub hinter ihre Tische stellten konnten, was sonst nicht möglich war. „Und trotzdem kostete auch in diesem Jahr der Standmeter nur zwei Euro“, berichtete Sonja Büsing.