Herscheid/Märkischer Kreis. Im Rahmen der Woche der Ausbildung 2023 besucht die Arbeitsagentur gemeinsam mit dem Landrat oder den Bürgermeistern der verschiedenen Städte und Gemeinden mehrere Unternehmen und Einrichtungen. Zum Thema „Ausbildung in der Pflege“ war Jasmin Haski von der Agentur für Arbeit gemeinsam mit Bürgermeister Uwe Schmalenbach zu Gast in der CMS Seniorenresidenz Herscheid.
Die Woche der Ausbildung
„Es ist mir auch ein persönliches Anliegen für die Ausbildung in der Pflege zu werben, da wir mit den Problemen des demographischen Wandels zu kämpfen haben und viele erfahrene Pflegekräfte in den kommenden Jahren in Rente gehen“, erklärt Jasmin Haski vom Arbeitgeberservice. „Es freut mich auch, dass die Woche der Ausbildung in diesem Jahr und in dieser Form inklusive Besuche in den Betrieben wieder stattfinden kann“, bekräftigt Bürgermeister Uwe Schmalenbach. Schließlich sei der Fachkräftemangel laut des Bürgermeisters ein Thema, was zurzeit wirklich jeden in allen Bereichen beschäftige.
Ausbildung in der Seniorenresidenz Herscheid
„Man muss offen sein und man muss sich auch mit dem Thema Ausbildung beschäftigen“, erklärt die Pflegedienstleitung Daniela Böhme. Schließlich gebe es viele Weiterbildungen, die die jungen Leute nach der Ausbildung absolvieren könnten und verschiedene Arbeitgeber, bei denen sie im Anschluss anfangen könntuszubildender versuchen immer attraktiv für Auszubildende zu sein“, bekräftigt sie weiter. So gebe es in der Seniorenresidenz eine gezielte Einarbeitung und auch Bürotage mit den Praxisanleitern, bei denen sich die Azubis mit Schulthemen beschäftigen könnten.
Weiterbildungsmöglichkeiten in der Pflege
Auch die Auszubildende Lara-Lynn Baumann ist sehr an den Weiterbildungsmöglichkeiten, die die Pflegeausbildung mit sich bringt, interessiert. Nach ihrer Ausbildung als Pflegefachkraft möchte sie sich gerne zur Praxisanleitung weiterbilden. „Ich finde es macht den Pflegeberuf unheimlich attraktiv, dass man sich nach der Ausbildung in so viele Richtungen weiterbilden kann und die Möglichkeit hat, in so viele Bereiche zu gehen“, meint auch Jasmin Haski. So ist es laut Pflegedienstleiterin Daniela Böhme nach der Ausbildung möglich, den Praxisanleiterschein zu machen, um selber ausbilden zu können oder den Paliativ-Care, für die paliative Versorgung, zu machen. Darüber hinaus seien auch Fortbildungen zur psychiatrischen Fachkraft oder zur Wohnbereichsleitung möglich.
Die Entscheidung für einen Beruf in der Pflege
„ich habe schon immer gerne mit Menschen gearbeitet und möchte gerne immer etwas zutun haben“, erklärt Lara-Lynn Baumann ihre Entscheidung für die Ausbildung und ergänzt: „Mit Kindern wollte ich nicht so gerne arbeiten, aber mit alten Menschen konnte ich mir das immer schon gut vorstellen.“ Besonders die abwechslungsreiche Arbeit gefällt ihr demnach an ihren Wahlberuf am Besten: „Hier ist jeder Tag anders, kein Tag ist gleich und das mag ich an meinem Beruf“.
Die generalistische Ausbildung als Herausforderung
„Ich finde es schade, dass ich durch die Einsätze kaum mehr in dem Betrieb bin, den ich mir ausgesucht habe“, so die Auszubildende. Die Fremdeinsätze, die mit der Einführung der generalistischen Pflegeberufe eingeführt wurden, erfolgen beispielsweise im Krankenhaus, ambulant, in Kindertageseinrichtungen oder auch in der Psychiatrie. „Von der Zeit macht das schon viel aus“, meint auch die Pflegedienstleitung. Neben den Fremdeinsätzen habe die Auszubildende auch die Schulblöcke und sei so insgesamt in den drei Ausbildungsjahren nur neun Monate in ihrem Wunschbetrieb gewesen. „Es kann sich in dieser Zeit viel ändern“, beschreibt Daniela Böhme die Schwierigkeit.
Pflegeberufe sind „nicht immer attraktiv“
„Pflege bleibt immer Pflege“, meint Pflegedienstleitung Daniela Böhme. Schließlich sei der Pflegeberuf auch ein psychisch schwerer Beruf, der auch viel Verantwortung mit sich bringt. „Wenn man den Beruf einer Pflegekraft in Waage hält mit beispielsweise einem Beruf in einem Unternehmen an der Maschine, ist der Beruf einer Pflegekraft unattraktiv und das ist einfach nicht gerecht“, ergänzt die Pflegedienstleitung.
Ausbildung auf Augenhöhe
„Wir versuchen schon, den Pflegeberuf attraktiv zu machen und behandeln unsere Auszubildenden wie unsere eigenen Mitarbeiter“, bekräftigt die Pflegedienstleitung. So haben die Azubis in der Seniorenresidenz das gleiche Recht, sich in das Dienstplanwunschbuch einzutragen, wie die restlichen Mitarbeiter. „Da mache ich auch keine Unterschiede zu unseren Bestandspersonal“, erklärt Böhme weiter.
Pflegeberuf durch Quereinstieg
Auch ein Quereinstieg als Pflegeassistenz sei möglich und anschließend würden sich auch viele Mitarbeiter zu einer einjährigen Ausbildung als Pflegefachassistenz oder zu der dreijährigen Ausbildung als Pflegefachkraft entscheiden. So habe auch Lara-Lynn Baumann als Assistenz angefangen und sich dann für die Berufsausbildung Pflegefachkraft entschieden.
„Wir möchten gerne in Zukunft auch mehr Pflegefachassistenten ausbilden und es ist schön, dass wir ausbilden wollen und können, allerdings gibt es Schwierigkeiten bei der Kursfindung, da die Dozenten fehlen“, meint Einrichtungsleitung Anke Dahlhaus und ergänzt: „Überall haben wir Fachkräftemangel“.