Meinerzhagen. Den Weltladen an der Alten Post zu eröffnen, war „ein kalkuliertes Abenteuer“. Am Sonntag, 5. Juni, zog Horst Brockmann Bilanz: die Kalkulation ist aufgegangen. Das Weltladen-Team hatte Mitarbeiter und Freunde am Sonntag zum Empfang eingeladen. „Wir wollen all denen Gutes tun, die uns geholfen haben“, so Gertrud Brockmann in ihrer Begrüßung.
Bei leckeren Snacks vom kalten Buffet und begleitet von flotten Melodien und Klassikern des Quartetts „Valberta Musica“, unterstützt von Sängerin Verena Schanzenberger, ließ sich zwanglos plaudern und Rückschau halten.
Herausforderung gemeistert

Foto: Rüdiger Kahlke
Horst Brockmann erinnerte an drei Herausforderungen, die mit Umzug des Ladens ins Lokal an der Alten Post zu stemmen waren. Finanziell konnte er nach nunmehr zehn Jahren sagen: „Es gibt uns noch“. Fachlich hätte man sich alles selbst aneignen müssen. Mit Anleitung und Hilfe der Importeure sei man „in die Spur gekommen“. Handwerklich habe man ebenso wie beim Sortiment und der Laden-Idee auf Nachhaltigkeit gesetzt.

Foto: Rüdiger Kahlke
Ökonomie, Ökologie und Soziales seien Felder, „die wir sehr gut abdecken“, so Kassenwart Horst Brockmann. Deutlich machte er das am Beispiel jüngerer Produkte im Laden. Kokosblöcke zur Verbesserung von Pflanzerde schone die Hochmoore, die Torf liefern. Grillkohle aus Kokosschalen schone die Regenwälder, die vielfach für Holzkohle abgeholzt würden. Sie liefern Bauern auf den Philippinen ein sicheres Einkommen.
Nachhaltigkeit zeige sich auch im Laden mit Massivholz-Regalen und Bio-Lasuren. Aber auch der Einsatz von Energiespar-Lampen, LED-Leuchten und „grünem Strom“ unterstreiche das ganzheitliche Konzept. Zudem werde die Heizung mit Pellets als nachwachsendem Rohstoff betrieben.
Spende für die Tafel
„Wir freuen uns, dass wir uns in der Nische behaupten konnten“, sagte Horst Brockmann mit Blick auf das Einzelhandels-Sortiment in Meinerzhagen. Einerseits gehe es darum, die „Folgen des ungerechten Welthandels zu mildern“, aber auch darum Bestandteil der lokalen Wirtschaft zu sein. „Wir fühlen uns Stadt und Bevölkerung verpflichtet“, betonte Brockmann, der daran erinnerte, dass „wir auch nicht vergessen, dass es hier Menschen gibt, die der Hilfe bedürfen.“ Dem trug das Weltladen-Team samt Gästen Rechnung. Statt Blumen oder Geschenken zum Jubiläum hatte das Team um eine Spende für die Meinerzhagener Tafel gebeten und so Worten Taten folgen lassen. (rk)